Nicaragua-Reise

Dienstag, 19.10.10

In den letzten Wochen haben die Kinder eifrig mit den Perlen gebastelt. In den Chavaladas hatte jeder der Jungen ein bis zwei Zeiten in der Woche, in denen er mit den Perlen basteln durfte. Staendig wollten sie in den Plan gucken und freuten sich auf ihre Zeit. Es ist auch eine Zeit in der sie viel Aufmerksamkeit bekommen, weil es immer Zweiergruppen sind. Fuer die Jungen war es kein Problem ihre Armbaender dem Projekt zu geben, damit sie verkauft werden konnten. Das war bei den Maedels im Projekt "Niñ@s del Fortín" verstaendlicherweise anders und wir machten aus, dass sie sich selbst entscheiden koennen, was sie behalten und was in den Verkauf geht. In den letzten beiden Wochen fingen wir dann mit den Perlentieren an. Jetzt ging alles an das Projekt, denn eine Féria stand an. Das sind Veranstaltungen von sozialen Projekten, die zur Information dienen. Es wuerde der Hoehepunkt unserer ersten Bastelwochen sein, denn die Armbaender und Tiere sollten dort verkauft werden. Von dem Erloes wuerden wir neue Bastelmaterialien verkaufen. Aus den Tieren machte Ceri Ohrringe, Broschen und Schluesselanhaenger. Montag, der Tag vor der Féria, wurde ein langer Tag voller Vorbereitungen.

Abends fuhren wir wieder ins Projekt, um dort zu uebernachten. Da die Veranstaltung in Matagalpa war, die von León aus fuenf Stunden Busfahrt entfernt liegt, wuerden wir morgen schon um fuenf Uhr losfahren. Es wuerden fast alle Jungen aus den Chavaladas mitkommen und zehn Kinder von "Nin@s del Fortín". Dazu noch vier Betreuer und wir. Ceri schlief zusammen mit fuenf Maedels und zwei Betreuerinnen in dem Schlafraum der Jungen auf drei Matrazen, die wir zusammengelegt hatten. Waehrenddessen schliefen Pelle und die Jungen in dem Klassenzimmer (Pelle probierte endlich unsere Haengematte zum Schlafen aus ;) ). Nach einer kurzen Nacht ging es morgens los. Die Landschaft um Matagalpa ist wunderschoen und wir genossen es alle aus den Fenstern zu schauen und die Bergen an uns vorbeirauschen zu lassen. Nur die Strassen konnte man nicht geniessen, die waren zum Teil ziemlich schlecht...

Nachdem alle Jungen als Clowns und Kuenstler verkleidet worden waren, fuhren wir in einer Kolonne mit Bussen anderer Projekte in die Stadt La Delia. Dort ging der Weg zu Fuss weiter. Viele Kinder waren toll verkleidet und kreativ gewesen, um auf das Motto "Gewalt gegen Kinder und Erwachsene" aufmerksam zu machen. Es war wie eine kleine Demo. Diese endete in einem kleinen Stadion, wo die Veranstalter ein Programm hatten. Auch der Chor unserer beiden Projekte sang. Unser Verkauf von Gebasteltem war erfolgreich und wir hatten viel zu tun. Nachmittags traten wir die Rueckfahrt an und abends um 20 Uhr fielen wir dann muede in unsere Betten. Ein 35 Stunden Arbeitstag ist eben anstrengend. Aber es war auch sehr schoen die Unternehmung mit den aufgeregten Kindern zu machen und wir haben sie noch besser kennengelernt und hatten viel Spass gemeinsam.