Nicaragua-Reise
Sonntag, 18.07.10   Isla Juan Venado (Las Peñitas)

Um 3 Uhr aufzustehen ist auch hier nicht einfach, wir haben es aber geschafft, denn wir wollten um 5 Uhr den Bus nach Las Peñitas bekommen, um gegen 6 Uhr eine Bootsfahrt durch das Naturschutzgebiet um die Isla Juan Venado zu machen. Es hiess, je frueher man dort durch fuehre, desto eher koenne man Krokodile und andere Tiere sehen.
Wir waren kaum aus der Lagune heraus und in den Fluss hineingefahren, als der Fischer den Motor stoppte und auf ein Platschen im Wasser zeigte, wo kurz zuvor noch ein Krokodilkopf war. Ceri und ich haben es leider nicht mehr gesehen.
Waehrend wir Stromaufwaerts gefahren sind, haben wir aber viele andere interessante Dinge, wie Termiten mit grell gefaerbten Panzern und deren Bauten, ausserdem grosse Spinnen und einen Falter, dessen Fluegel handgross waren. Es gab auch viele Voegel, dessen Namen uns der Fischer alle sagen konnte, und merkwuerdige Baeume. Wir konnten keine Krokodile sehen, die sich am Land sonnten, da es die vorigen Tage viel geregnet hat und es kein sichtbares Land an dem Fluss gab. Pelle hat aber einmal (er ist sich ganz sicher) ein Augenpaar gesehen, dass aber schnell wieder untertauchte.
Der alte Motor des kleinen Boots gab zwischendurch gerne mal seinen Geist auf, liess sich aber immer wieder anwerfen. Trotzdem malte man sich jedes Mal wieder aus, wie wir mit dem einem Paddel den ganzen Fluss zurueckpaddeln muessten.
Vor jeder Baumkrone (denkt an das Hochwasser), unter denen es ab und zu eng wurde, rief der Fischer besorgt: "Atención, atención!" Der Ruf wird uns wohl nicht mehr aus den Ohren gehen.
In einigen Baeumen haben schneeweisse Storche genistet, die uns der Fischer fast stolz gezeigt hat und dafuer ganz nah herangefahren ist.
Auf dem Rueckweg sind wir zu der Insel selbst gefahren. Dort hat bis vor zehn Jahren einsam ein Mann gelebt. Ab und zu kam er ins Dorf um dort Fisch und Krokodilfleisch gegen andere Waren zu tauschen.
Die Krokodile angelte er fast wie Fische, indem er einen aufgeschnittenen Vogel an einem Seil in den Fluss hielt. Biss ein Krokodil an, erlegte er es mithilfe seiner Hunde. So haben wir es zumindest aus dem Spanischen herausgehoert.
Seine Kleidung fertigte er aus der Krokodilhaut an. Was fuer ein Leben!
Zurueck in Las Peñitas hat Ceri einen frischen Fisch gegessen und fuer Pelle brach eine Welt zusammen, als er ein Stueck probierte und es ihm schmeckte! Er konnte und kann es nicht fassen.
Beim Baden in der Lagune haben wir einen halb vergrabenen toten Rochen gefunden und ihn tatsaechlich ausgegraben, natuerlich mit Blaettern als Handschuhe!
Wir haerten hier schon etwas ab.
Bevor wir zurueckgeschwommen sind, hat Ceri Pelle Muscheln und ein Schneckenhaus in die Hosentasche gesteckt. Beim Schwimmen fuehlte Pelle ein Pieken am Bein und dachte sich, das seien bloss die Muscheln. Als es spaeter wieder piekte, hat er gesagt: "Ich hab bestimmt einen Krebs in der Tasche!" Ratet mal, was aus dem Schneckenhaus guckte... Ein Einsiedlerkrebs, den Ceri unwissentlich(!!) mit seinem Haus als Deko mitnehmen wollte.