Nicaragua-Reise
Montag, 12.07.10

Jetzt sind wir schon ein paar Tage in León und leben uns gut ein. Auf einigen Spaziergaengen, meistens auf der der Suche nach etwas zu Essen, haben wir schon einiges vom Stadtzentrum gesehen. León ist eine ehemalige Kolonialstadt, die nicht glaenzt aber lebt. Nachdem uns alles erstmal fremd vorkam, weil es ganz anders aussieht als in europaeischen Staedten, ist es jetzt spannend die Strassen zu erkunden und kennenzulernen.

Viele Haeuser sind aussen farbig gestrichen, statt Fenstern gibt es luftige Gitter doch zu den Strassen hin sehen die Haeuser sehr verschlossen aus. In den Haeusern selber sieht es freundlicher aus: Mit einem kleinen Garten ohne Dach in der Mitte, ist es sehr offen, weil der Wohnbereich direkt an den Garten anschliesst und nur ueberdacht ist, damit es nicht reinregnet. Nur die Schlafraeume sind ganz geschlossen. Hoffentlich koennt ihr euch damit ein kleines Bild machen. Echte Bilder liefern wir spaeter nach.

Die Strassen sind sehr belebt, an jeder Ecke wird Essen oder Krims Krams fuer ein paar Cordoba verkauft. Wenn man gerade etwas isst, fragen manchmal Kinder, ob sie den Rest haben koennen. Ausserhalb des Zentrums gibt es viele Strassen, die heruntergekommen aussehen und Huetten, die nur aus Karton und Planen bestehen sind auch ab und zu zu finden. Im Fluss durch die Stadt ist kaum Wasser und es liegt dort viel Muell. Angeblich soll es aber bald eine Saeuberungsaktion geben. Muss sich wahrscheinlich nur noch eine Partnerstadt fimden, die das bezahlt. León hat ueber zehn europaeische Partnerstaedte und diese uebernehmen viel hier.  

Die Temperaturen, ueber die ihr euch in Hamburg beklagt, sind hier normal. Man schwitzt von morgens bis morgens, weil es hier auch nicht nachts abkuehlt. Deshalb ist es auch gar nicht schlimm, dass es kein warmes Wasser in der Dusche gibt. Nur wenn es gerade geregnet hat kuehlt es leicht ab. Obwohl Regenzeit ist, haben wir noch nicht viel Regen erlebt. Doch wenn es regnet, dann ist es ein richtiger Tropenschauer und es gewittert auch haeufig dabei. Herrlich!

Um mal raus aus der Stadt zu kommen und etwas vom Umland Leóns zu erzaehlen: Das erste Schlagwort lautet "gruen". Alles ist  in der Regenzeit von etwa Mai bis November gruen, denn die Landschaft ist natuerlich viel weniger bebaut als in Deutschland. Dann gibt es auch noch Vulkane. Die sind zum Teil aktiv und sehen gewaltig aus. Man kann die Landschaft nicht auf Fotos so ausdruecken, wie sie in Wirklichkeit ist, es ist einfach unglaublich.

Ausserdem gibt es einige grosse Seen wie den Managua-See und den Nicaragua-See, der groesste See Zentral- und Suedamerikas, den wir aber noch nicht gesehen haben. Leider sind diese Seen sehr verdreckt, weil dort viel Muell entsorgt wird. In etwa zwei Wochen werden wir mit Juergen zum Rio Coco fliegen, wo das Gymnasium Blankenese eine Solarenergieanlage baut. Dann koennen wir euch auch noch erzaehlen wie es dort aussieht. Der Fluss liegt an der noerdlichen Grenze Nicaraguas.

Und nun zur Sicherheit, um die sich ja viele von euch sorgen: Bis jetzt ist uns nichts passiert und wir fuehlen uns auch sicher und wohl. Die Leute hier sagen, dass einem in León eigentlich auch nichts passiert und wenn doch, dass die Kriminellen dann aus Managua gekommen sind und nicht von hier sind. Da ist es wohl nicht wahrscheinlich, dass gerade uns etwas passiert, aber wir sind natuerlich immer auf der Hut.