Nicaragua-Reise

Sonntag, 25.07.10

Der Cerro Negro ist ein junger Vulkan. 1850 ist er das erste Mal ausgebrochen. Seitdem ist er auf stolze 728 Meter angewachsen. Für die Dörfer, die sich um ihn herum befinden, ist er eine dauernde Bedrohung, doch werden die Erdbewegungen auf ihm und um ihn herum ständig überwacht. Weil er so jung ist, gibt es noch kaum Vegetation auf ihm und er sieht aus, wie ein großer Maulwurfshügel. Er ist schwarz und groß wie ein richtiger Vulkan aus dem "Was ist was - Vulkane" - Buch. Die Tour haben wir mit einem Guide aus León gemacht, der uns mit einem Geländewagen abgeholt hat. Eine Stunde lang sind wir über einen mit Schlaglöchern gespickten Feldweg gefahren, von dem aus wir einen guten Einblick in die kleinen Dörfer um León herum und die Natur hatte. Wir dachten, für diesen Weg sei ein vierradangetriebener Geländewagen schon nötig, bis wir vor uns einen alten Schulbus aus den USA sahen, der sich ebenfalls über diesen Weg mühte. Mit dem Guide, Tobias und einem anderen Mann sind wir auf einem Trampelpfad bergauf gestiegen. Bei der Hitze war es ein schweißtreibender Weg. Auf dem Vulkan bestaunten wir die großen Krater und Schwefeldämpfe, die an manchen Stellen aufstiegen. Besonders cool war der Kontrast zwischem dem Schwarz des Vulkans und dem saftigen Grün der Umwelt.  Man konnte genau erkennen, wie weit sich die Lava in die Umgebung ergossen hat und wo die Baumkronen wieder höher als das Gestein sind. Spannend wurde der Abstieg: Sandboarden oder auch Vulkansurfen!! Richtiger wäre also die Abfahrt... Wir zogen uns Schutzanzüge an, die aus Jeansstoff zusammengenäht waren, ergänzten ihn mit Knie-, Ellbogen- und Handgelenkschützern und setzten uns zur Krönung eine staubige, zerkratzte Skibrille auf. Während wir uns die abenteuerlichen Bindungen der Sandboards an die Schuhe schnallten, kam schon eine Jugendgruppe, die uns zuschaute. Pelle dachte sich: Na toll, jetzt sollen wir es denen auch noch vormachen. Ceri schaute eher den Berg runter, der ihr ein mulmiges Gefühl bereitete und wünschte sich ihre Skier herbei. Tobias dachte als Skifahrer an seinen einzigen Snowboardversuch und machte sich klar, dass dieser Hang einer schwarzen Piste entsprach (nicht nur seiner Farbe wegen). Schon mal vorweg: Wir sind alle heil unten angekommen. Pelle versuchte elegant das Brett zu drehen und loszufahren, musste aber feststellen, dass der Sand das nicht zuließ. Auch das Slalomfahren ging nicht, weil der Sand so träge war. Also musste er sich für jede Kurve hinsetzten. Ceri funktionierte ihr Board nach der halben Strecke zu einem Schlitten um. So machte die Abfahrt doch noch richtig Spaß.