Nicaragua-Reise

Dienstag, 24.08.10

Heute sind wir spontan zum Friseur gegangen, weil wir von unseren langen Haaren genervt waren. Auf dem Weg zum Zentrum laufen wir immer bei einem Friseur vorbei, zu dem wir nun hineingingen. Je naeher wir dem Laden kamen, desto aufgeregter wurden wir. Der Salon hatte zwei Frisierstuehle mit grossen Spiegeln davor, wie die Friserure in Deutschland auch. Nur sassen noch ein Teil der Familie oder Freunde in dem kleinen Raum, der eine grosse offene Tuer zur Strasse hat. Es dauerte etwas bis mit dem Schneiden angefangen wurde, weil unter ihnen noch etwas besprochen werden musste. Nachdem Ceri sich einen Kurzhaarschnitt in einem Buch ausgesucht hatte, was das Beschreiben (ohne Woerterbuch) wesentlich vereinfachte, und die Familie ihr Problemchen geklaert hatte, fing die Friseurin an, Ceri die Haare zu "schneiden". Dazu benutzte sie keine Schere, sondern einen Kamm mit einer Klinge darin. Damit fuhr sie ihr durch das Haar und im Nu waren sie ab. Ceri musste den Kopf dabei immer ziemlich weit nach vorne neigen und wenn sie mal neugierig in den Spiegel oder zu Pelle aeugte, wurde ihr der Kopf gleich wieder runtergedrueckt - ein etws demuetigendes Gefuehl nach einer Weile.

Pelle hatte sich schon fast fuer einen Haarschnitt entschieden, als er bemerkte, dass es ein Irokesenschnitt war (was auf dem Bild schwer zu erkennen war). Nachdem er schnell einen anderen Schnitt ausgewaehlt hatte, mit der Anweisung, "un poco más corto", ging es auch bei ihm mit geneigtem Kopf los. Fleissig wurde das Haar weggeschnitten. Als es Pelle schon viel zu kurz war, ging es erst richtig los: Mit einer einzelnen Rasierklinge wurden die Haar um das Ohr feinsaeuberlich gestuzt, wobei Pelle befuerchtete, gleich ein Schlitzohr zu werden. Nachdem die Haare noch komisch gestylt wurden, war Pelle stocksauer und wollte nur noch nach Hause. Als er beim Duschen Ceri um seinen Rasierer bat, fragte sie besorgt, war er damit vorhabe. Er antwortete nuechtern "die Beinhaare rasieren" und schloss die Tuer. Natuerlich ist jetzt nur der Bart weg und er hat keine Glatze. Um das Erlebnis "abzurunden" ist auch noch der Spiegel heruntergefallen und zerbrochen. Nachdem Pelle sich die Haare selbst gestylt hatte, war die Welt wieder in Ordnung und die Frisur auch ganz gut. Ceri, die alles von Anfang an gelassener nahm, ist mit ihrer Frisur auch zufrieden.